Ruf der Toten by Ilona Andrews

Ruf der Toten by Ilona Andrews

Autor:Ilona Andrews
Die sprache: de
Format: mobi
Tags: Roman
ISBN: 9783802583438
Herausgeber: LYX
veröffentlicht: 2012-03-14T23:00:00+00:00


Kapitel 13

Der Wecker klingelte um sechs Uhr, das Signal für das Ende der Nacht und die Abwesenheit von Magie. Mein Rücken hatte entschieden, mir für die vergangenen Stunden mit Schmerzen zu danken. Ich rollte mich von der Couch und spürte jede Faser und jeden Knoten in meinen Muskeln. Ich zog einen Pulli an und tapste hinunter zum Fitnessraum. Vierzig Minuten später ging es mir schon viel besser. Ich wusste immer noch nicht, wie es um Curran und mich stand, aber im Moment konnte ich nichts daran ändern. Ich musste Leute töten und eine Weltuntergangsmaschine wiederfinden.

Ich machte einen Abstecher zur Wache. »Irgendwelche Nachrichten für mich?«

Curtis, ein älterer, dunkelhaariger Werwolf, nahm zwei Zettel vom Schreibtisch und reichte sie mir. »Du hast auch eine Nachricht vom Herrn der Bestien, Gemahlin. Auf deiner privaten Mailbox. Du kannst sie in deinem Quartier abhören, wenn du die 1000 wählst.«

Er hatte mich angerufen, aber nicht mit mir gesprochen. Feigling. »Wann hat er angerufen?«

»Um zwölf Minuten nach Mitternacht.«

»Warum hast du mich nicht geweckt?«

Curtis machte einen unbehaglichen Eindruck. »Er hat mir aufgetragen, dich nicht zu stören.«

Sollte ich sauer sein, weil er nicht mit mir hatte sprechen wollen, oder gerührt, weil er mich schlafen lassen wollte? Ich war mir nicht sicher.

Ich blickte auf den oben liegenden Zettel. In der Nachricht hieß es, dass die Fährtenleser Julies Duftspur am Stadtrand gefunden hatten. Wenigstens war sie nicht gekidnappt worden.

Auf dem zweiten Zettel standen eine Telefonnummer und ein Name. Roman.

Ich nahm die Zettel an mich, ging nach oben und wählte die 1000. Currans Stimme erfüllte den Raum. »Hallo! Ich bin’s.«

Ich ließ mich in einen Sessel fallen. Ihn zu hören war, als würde ich während eines Wolkenbruchs nach Hause kommen und feststellen, dass das Licht brannte und es warm war. Ich steckte so tief drin, dass ich die Oberfläche nicht mehr sehen konnte.

»Man hat mir gesagt, dass du schläfst. Es freut mich, dass du wohlbehalten heimgekehrt bist. Ich sitze hier in irgendeinem Dreckloch im Süden der Stadt. Leslie rennt kreuz und quer durch die Gegend. Ohne Sinn und Verstand. Wir werden sie irgendwann einholen. Sie kann nicht ewig rumrennen.«

Und wenn sie sie hatten, würde es ein Blutbad geben.

»Ich habe über das nachgedacht, was du gesagt hast. Ich verstehe dich. Ich mache es auf diese Weise, weil es normalerweise gut funktioniert und ich es schon sehr lange so mache. Aber ich würde auch nicht wollen, wenn man so etwas mit mir macht.«

Ha! Eins zu null für mich.

»Aber wir hatten vereinbart, dass wir nicht mehr nicht reden wollen, und du hast mich zweimal am Telefon abgewürgt. Falls sich etwas an der Vereinbarung geändert hat, habe ich die entsprechende Information nicht erhalten.«

Wohl wahr.

»Jedenfalls habe ich es langsam satt, den Render zu jagen. Also werde ich sie morgen fangen und nach Hause kommen. Ich würde gern wissen, ob mit uns alles in Ordnung ist. Ich werde versuchen, dich auf der Arbeit anzurufen, wenn ich fertig bin. Tschüss, Baby.«

Ich spielte die Nachricht noch einmal ab. Sie klang genauso wie beim ersten Mal.

Er wollte wissen, ob mit uns alles in Ordnung war.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.